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🟠 China flutet das Netz mit KI-Videos
Max. Lesezeit: 4:25 min

☕️ Guten Morgen Freunde,
was wir vor ein paar Wochen nicht geahnt haben: In kurzer Zeit sind wir zu einer riesigen Community angewachsen. Und ihr seid nicht nur Konsumenten, sondern gebt uns täglich Feedback, was wir besser machen können. Danke!
🟠 Wir haben die Emojis im Betreff durch den orangen Punkt ausgetauscht. Damit findet ihr uns besser im Postfach und wir wirken (hoffentlich) erwachsener. Danke an Alexander L. für den Vorschlag.
📊 Wir haben die Numbers-Section überarbeitert. Auf David D.s Vorschlag hin nehmen wir nur eine Zahl pro Ausgabe auf, dafür aber mit mehr Kontext.
🥠 Wir möchten noch mehr Fortune Cookies von euch featuren. Deswegen verschicken wir ab sofort ein China-Snack-Pack an alle Einsender. Wenn ihr euch also ein Pfund chinesischer Leckereien sichern wollt, schickt uns eure Fotos!
📊 Wir werden nächstes Wochenende eine kleine Umfrage starten. Ziel: Besser verstehen, welche Themen euch interessieren. Unter allen Einsendern verlosen wir natürlich auch die Snack-Box.
Klickt gerne am Ende der Ausgabe auf die Feedback-Buttons und kommentiert auch gerne, wie ihr jede Ausgabe fandet.
P.S. Thomas war bei Eric Nebe im Podcast China2Invest zu Gast und hat über Mega-Trends gesprochen, die man nicht verpassen sollte. Schaut und hört unbedingt rein!
BENCHMARKS
NUMBER OF THE DAY
20.000
So viele China-Europa-Güterzüge passierten seit 2013 den größten Landgrenzübergang zwischen China und der Mongolei.
📈 Explosive Beschleunigung: Für die 10.000er-Marke brauchte Erenhot 9 Jahre, die zweiten 10.000 schaffte der Grenzbahnhof in nur 3 Jahren.
📦 Upgrade der Fracht: Früher rollten vor allem Metalle und Chemikalien, heute dominieren E-Autos und Elektronik.
🌐 Strategisches Netzwerk: Die Route ist 10-14 Tage schneller als der Seeweg und verbindet 60 chinesische Städte mit 70 Bahnhöfen in Europa.
TOP BIT
📹 Chinas Video-Revolution: Content ohne Menschen

Jede(r) auf dem Bild hier könnte ein anonymer Social-Media-Millionär sein
Immer mehr chinesische Start-ups produzieren Social-Media-Videos, in denen kein Mensch mehr mitwirkt. Die Darsteller, ihre Stimmen, sogar die Dialoge sind rein synthetisch erzeugt. Besonders in Nischen wie Business-Coaching, Werbung oder Produktvorstellung funktionieren diese Clips verblüffend gut. Das Ergebnis: tägliche Output-Mengen im vierstelligen Bereich, niedrige Produktionskosten und steigende Werbeumsätze.
Die Details
💰 Start-up-Explosion: Pika sammelte in nur sechs Monaten 80 Millionen Dollar ein. Zu den Investoren gehören unter anderem Lightspeed Venture Partners sowie Kapital mit Nähe zu ByteDance und Tencent.
🎭 Komplett synthetisch: Avatars sehen real aus, sprechen natürlich und führen durch Inhalte, die sich wie klassische Reels oder TikToks anfühlen. Viele Nutzer bemerken den künstlichen Ursprung gar nicht.
🎯 Massenausspielung: Ein einziger Nutzer veröffentlichte über 1.300 KI-Clips in 30 Tagen. Die Videos decken Themen von Gaming bis Dating ab und erzielen teils sechsstellige Views.
📈 Hochskalierbar: Manche Studios produzieren tausende Videos pro Tag. Plattformen wie HeyGen oder Silicon Intelligence bieten Templates, mit denen ganze Accounts automatisiert bespielt werden.
🛍️ Kommerziell einsetzbar: KI-Clips stellen Produkte vor, führen Interviews oder geben Finanztipps. Influencer, die gar keine sind, erzielen hohe Klickraten und verkaufen im Livestream.
Warum das wichtig ist
Industrialisierung von Content: Die Grenze zwischen Nutzer und Produzent verschwimmt. KI senkt die Eintrittsbarriere für professionelle Inhalte.
Monetarisierungspotenzial: Wer früh skaliert, kann mit Millionen Klicks auf Douyin & Co Geld verdienen, ganz ohne Kamerateam.
Medienethik im Wandel: Der Trend wirft neue Fragen nach Urheberschaft, Echtheit und digitaler Verantwortung auf.
Hintergrund
In China finanzieren Plattformen wie Bilibili oder Douyin gezielt die Entwicklung von AI-Creators. Der Großteil der verwendeten Tools basiert auf heimischen Technologien. Unternehmen wie Haiper, Synthesia China oder Silicon Intelligence kombinieren große Sprachmodelle mit stabiler Videogenerierung und bauen Studios für Kunden auf, die 24/7 Content liefern wollen. Die Ergebnisse wirken heute schon professionell, bald könnten sie das Internet fluten.
Besonders dynamisch: die Verbindung mit E-Commerce, wo Avatare rund um die Uhr Produkte erklären und verkaufen.
📊 Alle Daten & Details: Economic Times, SCMP, CNBC
HEAD OF THE DAY
🇺🇸 Alexandr Wang

🦄 Vom Teenie-Ingenieur zum AI-Data-Magnaten: Schon mit 17 sicherte Alexandr sich Festanstellungen bei Addepar und Quora. Der in New Mexico geborene Amerikaner mit chinesischen Wurzeln verließ mit 19 das MIT für Y Combinator und gründete 2016 Scale AI. Er baute das Unternehmen zu einem Unicorn auf, das rund 300 Kunden, darunter GM und Flexport, mit hochwertigen Trainingsdaten für autonomes Fahren und Lieferkettenprojekte versorgt. Mit etwa 14 % Anteil an Scale wurde er zum jüngsten Selfmade-Milliardär und sicherte sich 2025 eine 14,3-Milliarden-Dollar-Investition von Meta und wechselte anschließend in den Aufsichtsrat.
👉 Lesson learned: KI scheitert nicht an den Modellen, sondern an mangelhaften Trainingsdaten. Erkenne diesen Engpass: Starte mit einem MVP für einen klaren Use Case. Sammle direktes Feedback von Pilotkunden, setze menschliche und automatisierte Qualitätsschleifen ein und skaliere dann systematisch auf weitere Datenformate. So baust du eine unverzichtbare KI-Infrastruktur auf, die echten Wettbewerbsvorteil bringt.
Dein eigenes MVP zu launchen war noch nie so einfach: In wenigen Stunden lässt sich aus deiner Idee ein testbarer Prototyp bauen. Wir zeigen dir, wie’s geht!
MARKET BIT
🎢 China setzt auf Freizeitparks als Konsum-Kurbel

Da wird viel Geld verpulvert: Disneyland in Shanghai
Details
🏗️ Bau-Boom: Mehr als 4.400 Parks landesweit; laut IAAPA, dem Weltverband der Freizeit- und Themenparkbranche, soll der Bestand bis 2028 um jährlich 19 % zulegen. Neue Schwergewichte: Legoland Shanghai (weltweit größtes) und Projekte wie ein Harry-Potter-Studio und der größte Peppa-Pig-Park.
💵 Multiplikator-Effekt: Nach IAAPA erzeugt 1 CNY Parkumsatz rund 3,8 CNY Folgegeschäft in Hotels, Restaurants und Verkehr – weswegen Städte mit Steuervorteilen und Infrastruktur locken.
👨👩👧👦 Familien ziehen: Trotz magerer Lohnzuwächse geben Eltern für Erlebnisse weiter gern Geld aus; das durchschnittliche Inlandsreise-Budget kletterte 2024 auf 1.024 CNY (≈ 130 €) pro Trip.
🎫 Rabatt-Taktik: Um vorsichtige Verbraucher anzulocken, bietet Legoland Shanghai zum Start 50 % Nachlass auf Food & Beverage; viele Parks setzen auf Dauerkarten und Flash-Sales, um Besucherzahlen zu stabilisieren.
Warum das wichtig ist
Binnenkonsum beleben: Erlebnisparks sind Teil von Pekings Strategie, konsumgetriebenes Wachstum und neuen Tourismus zu fördern.
Regionale Wertschöpfung: Bau- und Dauerarbeitsplätze, neue Hotels und Einzelhandel bringen strukturschwachen Gebieten frisches Geld.
Investitionsrisiko: Hohe Anfangsinvestitionen bedeuten langen Amortisationsdruck – Betreiber müssen Zusatzumsätze über Gastro, Merch & Events sichern, um rentabel zu bleiben.
TOP READS
🚢 Koreas Werften erobern Amerika mit 150-Milliarden-Deal: Seoul stellt seinen Schiffbaugiganten günstige Kredite und Garantien bereit, damit diese in den USA eigene Werften bauen und Wartungsaufträge der Navy übernehmen können. Trump senkt dafür Zölle von 25 auf 15 Prozent, während Korea sich Zugang zum lukrativen US-Militärschiffmarkt sichert und Chinas Dominanz im Schiffbau herausfordert. Ganze Story.
⚔️ China und Russland starten Marinemanöver im Japanischen Meer: Peking und Moskau üben drei Tage lang U-Boot-Rettung, Luftabwehr und Seegefechte nahe Wladiwostok mit vier chinesischen und mehreren russischen Kriegsschiffen. Die seit 2012 etablierten Joint Sea-Manöver vertiefen die militärische Kooperation beider Staaten. Im Anschluss sind gemeinsame Patrouillenfahrten im Pazifik geplant. Ganze Story.
💰 Hongkongs neue Stablecoin-Lizenzen lösen Fintech-Goldrausch aus: Seit dem 1. August können Firmen die streng regulierten Lizenzen beantragen. Prompt sammelten zehn börsennotierte Unternehmen im Juli über 1,5 Milliarden Dollar für Krypto-Projekte ein. Die Regeln verlangen 25 Millionen HK-Dollar Eigenkapital und vollständige Token-Deckung. Ein lokaler Stablecoin-Index legte bereits 65 Prozent zu. Ganze Story.
OPTIONAL READS
China: Peking investiert 310 Millionen Euro in Angola für Soja- und Getreidefarmen zur Ernährungssicherung. Mehr dazu.
Singapur: Staatsfonds Temaseks Portfoliowert steigt um 11 % auf eine Rekordhöhe von 307 Milliarden Euro. Mehr dazu.
Russland: Verstärkte China-Bindung zeigt sich durch mehr Chinesischkurse und Boom chinesischer Nannys. Mehr dazu.
FORTUNE COOKIE

Als nächstes dann Windeln für alle?
🍼 Stress-Schnuller: In China gibt es ein geflügeltes Wort: IQ-Steuer. Je niedriger der IQ eines Konsumenten ist, desto mehr Geld kannst du als findiger Geschäftsmann von ihm oder ihr verlangen.
Neustes Beispiel: Schnuller für Erwachsene für umgerechnet etwa 65 Euro auf Taobao. Die sollen Stress abbauen, beim Nikotinentzug helfen oder den Schlaf verbessern.
Zahnärzte schlagen die Hände überm Kopf zusammen: Wer stundenlang nuckelt, ruiniert sich das Gebiss und wacht womöglich mit Kieferschmerzen auf.
Uns tut der Kopf schon genug vom ständigen Kopfschütteln bei der Recherche für diese Section weh… 🤯
Du hast etwas Lustiges, Interessantes oder Erwähnenswertes in oder über Asien gesehen? Schicke es an [email protected] und wir featuren es an dieser Stelle!
Dafür bekommst du als Dankeschön die exklusive asiabits China-Snack-Box mit einem halben Kilo Leckereien!

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Die asiabits-Redaktion: Michael Broza, Thomas Derksen, Raymond Kwok, Eva Trotno und Cindy Zhang
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